Mittwoch, 20. Juni 2012

WG statt Altersheim - AXA Umfrage zeigt, wie die Deutschen im Alter wohnen möchten




"Mitbewohner gesucht: Wir, Hans (81) und Marlene (77), suchen nette/n MitbewohnerIn zwischen 70 und 100 Jahren zum gemeinsamen Älterwerden." So oder ähnlich könnten Wohnungsanzeigen in der Zukunft aussehen. Denn eine aktuelle Umfrage von AXA zeigt, die Deutschen möchten vor allem eins: im Alter selbstständig sein. Doch im Fall einer Pflegebedürftigkeit ist das eigenständige Führen eines Haushaltes vielleicht nicht mehr möglich. Zeitgemäße Wohnkonzepte wie betreutes Wohnen oder Senioren-WGs gewinnen daher an Bedeutung. 

Größter Wunsch: Selbstständigkeit

Eine forsa-Befragung von über eintausend erwachsenen Deutschen im Auftrag von AXA zeigt: Wenn sie im Alter nicht mehr selbstständig zu Hause leben könnten, würden sich rund zwei Drittel aller Befragten für betreutes Wohnen mit bedarfsgerechtem Wohn- und Pflegeanbot (69 Prozent) oder den Verbleib in der eigenen Wohnung mit ambulantem Pflegedienst (67 Prozent) entscheiden. Für etwa jeden Zweiten (51 Prozent) kämen auch eine Wohngemeinschaft mit anderen Senioren oder Wohnen in einem Mehrgenerationenhaushalt (49 Prozent), zum Beispiel bei den Kindern, in Frage. Die wenigsten (17 Prozent) würden einen Platz in einem Altersheim wählen.

"Besonders betreutes Wohnen und ambulante Pflege sind beliebte Alternativen zum Altersheim, da Senioren hier ein kompetentes Pflegeangebot in Anspruch nehmen können, aber dennoch ihre Unabhängigkeit behalten", erklärt Hans-Josef Schmitz, Leiter Produktmanagement bei der AXA Krankenversicherung. Vor allem Letzteres ist für viele entscheidend: 92 Prozent der Befragten geben an, im Alter voraussichtlich auf eine selbstständige Lebensführung Wert zu legen. 

Doch obwohl bei vielen schon relativ genaue Vorstellungen vom Wohnwunsch bei Pflegebedürftigkeit im Alter bestehen, haben sich immerhin 40 Prozent noch gar nicht mit diesem Thema beschäftigt. "Das ist bedenklich", so Schmitz. "Denn auch für die Angehörigen ist es wichtig zu wissen, was passieren soll, wenn man nicht mehr allein leben kann. Und natürlich stellt sich dann die Frage, wie man die entsprechende Wohnform sowie die notwendige Pflege finanziert."

Pflegevorsorge für den Ernstfall

Welche der zahlreichen Wohnformen für pflegebedürftige Senioren die richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. In jedem Fall sollte man aber rechtzeitig vorsorgen, um die entsprechenden Wohnwünsche auch finanziell zu sichern. Tritt ein Pflegefall ein, ist die Wohnsituation jedoch meist nur ein Teil der plötzlich zu fällenden Entscheidungen. Es gibt eine Menge zu beachten und zu organisieren, und oft benötigen die Betroffenen dabei mehr als nur finanzielle Unterstützung.

Befragungsdetails

Im Auftrag von AXA hat das Marktforschungsinstitut forsa zwischen dem 18. und 
23. Januar 2012 eine repräsentative Befragung unter 1.004 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durchgeführt. 

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